Chandler Baker
Whisper Network
KEN. Irgendwann haben Sloane, Ardie und Grace die Nase voll. Die Mitarbeiterinnen eines Herstellers für Sportbekleidung wollen sich nicht länger sexuell belästigen lassen. Sie setzen ihren neuen Geschäftsführer auf eine Liste des »Whisper Netzworks« und geraten schon bald in den Verdacht, ihn damit vom Balkon gestürzt zu haben.
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Chandler Baker studierte Jura und arbeitete anschließend in einer Sportartikelfirma in Dallas. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Wie autobiografisch ihr Roman ist, darüber schreibt sie in ihren »Anmerkungen der Autorin«. Ihr persönliches Flüster-Netzwerk besteht aus Freundinnen, mit denen sie sich über sexuelle Belästigungen im Büro unterhalten kann.
Vier Frauen und ein übergriffiger Chef
Auch wenn #MeToo bewirkt hat, dass Frauen mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit treten, geben Frauen wie Chandler Baker ihre Erfahrungen eher untereinander weiter. Flüsternd eben. Das ist auch die Grundlage für dieses Buch.
Chandler Baker hat eine Lösung für ihre Heldinnen: Irgendwann entsteht selbst unter den befreundeten Kollegen so etwas wie Misstrauen. Als dieses Misstrauen unerträglich wird, gehen Sloane, Ardie und Grace dem Fall Amos hinterher.
Sie werden schon damit konfrontiert, dass selbst in ihrem angesehenen Unternehmen, dem sie sich loyal verbunden fühlen, nicht sein soll, was nicht sein darf. Sie bekommen es mit einem mächtigen Propagandaapparat zu tun, dessen cleverster Schachzug offenbar sein soll, Frauen ins Rennen zu schicken, die für die Karriere noch immer das Spiel spielen, gegen das Sloane, Ardie und Grace sich aus gutem Grund auflehnen.
Das Spiel geht für manche/n Beteiligte/n schlecht aus. Die am meisten betroffenen Frauen werden überraschende Lösungen für sich selbst finden. Und sie werden überrascht sein, was frau noch immer für den beruflichen Aufstieg zulässt.
Chandler Baker stattet ihr »Whisper Network« mit einer gehörigen Portion Humor in den Tönen Hell- und Dunkelschwarz aus. Sie ermöglicht ihren Frauen überraschende Wendungen und Bekenntnisse innerhalb der Geschichte und schafft damit den Spagat zwischen Fingerzeig und Unterhaltung.
In den USA, zumal in der New York Times, wurde Chandler Baker für ihr Romandebut gefeiert. Die Autorin hofft, mit ihrem Roman eine Einladung dafür verfasst zu haben, dass Frauen über Belästigungen nicht nur flüstern, sondern eben offen darüber sprechen.