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Mirriam Prieß - Burnout kommt nicht nur vom StressMirriam Prieß
Burnout kommt nicht nur vom Stress

KEN. Dass jemand dauerhaft tut, was seine Fähigkeiten überschreitet, sein Zeitmanagement verletzt oder dass die Ernährung seine Burnout-Resistenz auf Zellebene schwächt, das ist bereits großartig beschrieben. Mit Beziehungsthemen - zu sich selbst und dem Rest der Welt - als Ursache für das Ausbrennen macht Mirriam Prieß in dieser Deutlichkeit jedoch ein neues Fass auf.

 
 

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Und sie hat recht. Mindestens nach der Regel der Weltgesundheitsorganisation gehört zur Gesundheit neben dem körperlichen Wohlbefinden das Eingebettetsein in sichere soziale Bezüge. Dazu sagte eine Burnout-Klientin letztens, sie würde ihrem Vorgesetzten ja gerne mitteilen, dass sie sich überlastet fühle. Er säße gerade untätig in seinem Büro, wie sie gesehen hätte. Allerdings habe er sein Handy ausgeschaltet, und deshalb könne sie ihm keine SMS schicken, auf die er sicher sofort antworten würde.

Beziehungen als Ursache der »neuen« Volkskrankheit und ihre Therapie

Na, geht es denn noch? Hat es Burnout vor dem Internet oder der Generation Handy schon gegeben? Vermutlich schon, aber anders. Mirriam Prieß promovierte als Medizinerin in Psychosomatik und kümmert sich inzwischen vor allem um Ängste, Depressionen und Burnout - alles Themen, die sich sehr wohl auf die Beziehung eines Menschen mit sich selbst und mit seiner Umwelt zurückführen lassen.

Sollten wir uns also fragen, warum die »neue« Volkskrankheit Burnout so um sich greift, dann lohnt es sich nach Mirriam Prieß durchaus, das soziale Geflecht eines Patienten oder Klienten anzuschauen. Zu oft gibt es keinerlei Beziehung zwischen seiner inneren Realität und dem Äußeren. Zu auffällig sind dazu gerichtliche Streitigkeiten um Abfindungen nur Versuche, sich für das lange Zeit erlittene »Unrecht« zu rächen. Auch dann gibt es keinen wirklichen Kontakt. Der Stellvertreter in dem Racheakt nennt sich Anwalt.

Mirriam Prieß startet mit einem Ansatz, der sich in der Coachingpraxis und Therapie bestätigt. Sie plädiert dafür, dass sich jemand seiner Identität bewusst wird: »Erst wenn erkannt wird, dass es kein gesundes Leben in einem falschen geben kann, und die Konsequenzen gezogen werden, besteht die Chance auf echte Veränderung und langfristige Gesundheit.«

Selbstbewusstsein, sich also seiner selbst bewusst zu sein, ist für Mirriam Prieß der Schlüssel zur Tür, die aus dem Burnout hinausführt. Sie ist dabei fair genug, dass nicht nur das Umfeld umdenken muss, sondern vor allem auch der Erkrankte. Statt die Schuld weiter auf »das System« zu schieben, muss er die Verantwortung für seine eigenen Bedürfnisse und Beziehungswünsche wieder selbst übernehmen.

»Burnout kommt nicht nur vom Stress« schließt mit den ersten Schritten zurück in diese Selbstverantwortung und bietet Tabellen für eine Selbstanalyse in den unterschiedlichen Phasen des Burnouts: die Alarmphase, die Widerstandsphase, die Erschöpfungsphase und den Rückzug. Zudem gibt es Hilfen, die Ursachen des Burnouts Lebensbereichen zuzuordnen. Denn manchmal sind es neben dem Beruf die Familie und Partnerschaft, sonstige soziale Kontakte, die Individualität und eigene Hobbys oder gar der eigene Glaube und die eigene Spiritualität, die einen wirklich stressen.

Richtlinien für die persönliche Gesundheit, eine bessere Unternehmens- und Führungskultur schließen den Band ab. Manchmal sollte man tatsächlich mit seinen Mitmenschen reden. Und Vorgesetzte gehören dazu, erst recht, wenn sie im Nebenzimmer sitzen und gerade nichts zu tun haben.



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