Grant McKenzie
Ohne einen Laut

KEN. Grant McKenzie hat mit "Ohne einen Laut“ einer der spannenderen Thriller derjenigen Art geschrieben, die man zügig liest und dann hinterher einigermaßen unterhalten auch gerne wieder weglegt. Letzteres liegt an der Ausstattung seiner Helden mit Klischees, die die grundsätzlichen Befürchtungen im Zusammenhang mit einer Entführung einigermaßen überzeichnen.

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Einem kanadischen Busfahrer auf Urlaub werden während einer Shoppingtour in einem Grenzort der USA die Frau und zwei Kinder geklaut. Anscheinend gibt es in diesem Zusammenhang Kontakte zwischen schwulen Beamten an der Grenzstation und der Polizei vor Ort. Beweise, dass Wallace Carver überhaupt mit seiner Familie unterwegs war, werden vernichtet. Stattdessen lassen stümperhaft gelegte Spuren Wallace Carver als den Mörder seiner eigenen Angehörigen erscheinen. Um Hilfe wendet Carver sich schließlich an einen Freund aus der Clique ziemlich einflussreicher und krimineller Indianer. Sie bekommen es auf der anderen Seite mit gnadenlosen Killern zu tun, die im Irak gedient haben, sozial vollig gestört und treu nur ihresgleichen sind.

Deine Familie verschwindet. Ohne Spur. Ohne Hilferuf ...

Die Zahl der Leichen hält sich in Grenzen, aber als Angehörige von Spezialeinheiten haben die Bösen in der arabischen Welt schon so viele Menschen umgebracht, dass das eher zu ihrem Lebensstil gehört. Sie sinnen auf "Rache", weil Ex-Marine Galagher als physisch und psychisch Kriegsgeschädigter auch gegenüber seiner Familie nur noch die Sprache der Gewalt akzeptiert. Galagher nimmt es dem ungedienten Busfahrer übel, dass dieser seine Familie bei deren Flucht vor ihm auf einer Brücke vor dem tödlichen Absturz bewahrte. Wallace rettet der Familie Galaghers durch seinen beherzten Einsatz das Leben, doch seine Frau unterstützt die Flüchtenden darüber hinaus bei deren Neuanfang.

Dass sich Wallace Carver an dieses einschneidende Erlebnis nur so nebenbei erinnert, fand ich ein wenig schwach, die Auflösung dagegen ganz nett. Es gibt einen spannenden Showdown, und am Ende bekommen auch die Indianer eine gewisse Genugtuung für ihr wieder einmal erlittenes Unrecht.