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Edwin Klein – Die Tochter des AttentätersEdwin Klein
Die Tochter des Attentäters

KEN. Ein ehemaliger Zeitsoldat der Bundeswehr mit Sonderausbildung für Nahkampf und Antiterror hat Ambitionen als Schriftsteller und wird für einen Thriller mit möglichst realistischen Attentatsszenarien engagiert. Nennen wir ihn Ludger, wie in »Die Tochter des Attentäters«. Aus seiner Fiktion wird schon bald Wirklichkeit.

 
 

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Denn irgendwann gibt es tatsächlich ein Attentat nach seinen Vorgaben. Ludger als Hauptverdächtiger flieht nach Florida, kommt aber bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Das ist zumindest die offizielle Version. Zurück bleiben seine Frau Liza, die als Witwe männermäßig nichts anbrennen lässt, und Nona, die Tochter des Attentäters. Zehn Jahre nach dem Attentat arbeitet sie als mittlerer Twen das Ereignis um ihren Vater noch immer psychotherapeutisch auf. Irgendwann glaubt sie der offiziellen Version nicht mehr und recherchiert auf eigene Faust. Denn das hat sie als Mitarbeiterin eines Verlags schließlich gelernt.

»Mam«, »Paps«, »meine Süße« und »Spatz« jagen böse Jungs

Die Idee finde ich gut, zumal sie im richtigen Leben tatsächlich vorkommt. Tom Clancy (von »Jagd auf Roter Oktober« 1984, verfilmt mit Sean Connery, bis »Gegen alle Feinde«, 2011) beispielsweise ist ein ziemlicher Waffennarr. Er recherchiert großartig und schreibt mit seinen Thrillern nahezu perfekte Anleitungen zu Terroranschlägen. Das Pentagon engagierte ihn deshalb angeblich sogar als Berater bei den Ermittlungen zum Attentat vom 11. September 2001 auf das World-Trade-Center.

In »Die Tochter des Attentäters« dreht Edwin Klein den Spieß um. Ludger wird von dubiosen Drahtziehern bei seiner Eitelkeit gepackt und soll herausfinden, wie man einen Politiker aus dem ehemaligen Jugoslawien am Besten umbringen könnte. Genau das sollte durch solche fiktiven Szenarien verhindert werden. Dann aber gibt es Tote und mindestens einen mutmaßlichen Attentäter, der um seine Freiheit und sein Leben fürchten muss.

Edwin Klein, ehemaliger Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Hammerwerfen 1972 und 1976, arbeitete nach seiner Sportkarriere als Gymnasiallehrer. Auch wenn er sich mit über 25 Romanen und Sachbüchern profilierte, hätte ich ihm hier eine andere Distanz zu seinen Helden gewünscht. Die reden sich für meinen Geschmack gar zu aufdringlich mit »Mam«, »Paps«, »meine Süße« und »Spatz« an, wobei Paps und Spatz einander so nahestehen, dass das mit der Therapie schon deshalb in Ordnung geht. Außerdem gibt es dazu noch ein paar Onkels aus der Vergangenheit der Familie, deren angebliche Freundschaft in dem Thriller ordentlich auf dem Prüfstand steht.

Wie die Guten - gemeinsam und stark - den Bösen dann doch ein Schnippchen schlagen, darum geht es in »Die Tochter des Attentäters«. Das ist spannend. Dass der Roman manchmal ein bisschen wirkt wie der Sonntagsausflug einer Ein-Kind-Familie auf den Schießplatz, den man nicht stören mag, liegt vielleicht an der Sprache. Sie bremst, manchmal recht verknotet, die eigentliche temporeiche Geschichte immer wieder ein. Aber Klein ist Klein, und Clancy ist Clancy, und ein bisschen Unterschied darf wohl sein.



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