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Jim Thompson - Blind vor WutJim Thompson
Blind vor Wut

KEN: »Oft kopiert, nie erreicht - Jim Thompson ist mein liebster Krimiautor«, soll Stephen King gesagt habe. Ohne Thompson (1906-1977) wäre King vermutlich der erste Großmeister solcher psychologischer Spannungsromane. Aber das Leben ist nun einmal voller Überraschungen, für den jungen Mulatten Allen Smith in dieser Geschichte sowieso.

 
 

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In diesem Buch kommt fast alles vor, was unter der Gürtellinie stattfindet, und es macht vor Müttern mit Söhnen, Brüdern mit Schwestern, Schuldirektoren mit Schülerinnen und Schwulen unterschiedlichster Spielarten keinen Halt. »Blind vor Wut« gilt als eines der weniger gelesenen Romane Jim Thompsons. Wahrscheinlich hat es für die Weltmodelle der 1940er Jahre stärker angepasste Autoren und Themen gegeben.

»Der beste Spannungsautor, keine Diskussion!« - The New York Times

Allen Smith wird sich erst im Lauf der Geschichte endgültig darüber klar, dass seine Mutter eine Prostituierte ist und sich als Weiße vor allem auf schwarze Freier spezialisiert hat. Allen ist das Produkt eines »Berufsunfalls« und jetzt - weder schwarz noch weiß - irgendwo mittendrin. Er kennt dank seiner Mutter zwar die »bessere Gesellschaft«, hat aber keinen wirklichen Zugang dazu und misstraut ihr aufs Tiefste. Eher bekommt Allen all das ab, was Schwarzen an sexuellem Überschwang unterstellt wird. Er entwickelt gerade dazu eine hochsensible Antenne - und einen unglaublichen Hass.

»Blind vor Wut« ist ein Spannungsroman rund um Inzest, sexuelle Gewalt und Rassismus. Jim Thompson nimmt dazu kein Blatt vor den Mund und beschreibt das Leben eines Soziopathen, der niemandem traut und der jedes Vertrauen in ihn verrät. Trotzdem gelingt es Allen, sogar den weißen Vater der schwarzen Schulsekretärin Josie um den Finger zu wickeln, der ihm als Polizist immer wieder auf der Spur ist.

Schon bald ahnen wir, dass Allen Smith eine Chance verdient und sie sich schwer verdienen muss. Der Oberschüler kennt dabei die Szene gut genug, um die drogensüchtige Schwester eines Mitschülers auf Entzug zu setzen, sie vom Anschaffen abzuhalten und damit ihr Leben zu retten. Dann weist er das einzige Mädchen, das sich wirklich für ihn interessiert, brutal zurück und führt sie einem weiteren Missbrauch zu. Das muss aber nicht das letzte Wort in dieser Sache sein.

Allen Smith ist verzweifelt, verletzt und verletzend, gequält und quälend, er teilt brutal aus, weil er auch entsprechend einstecken musste. Er ist hoch intelligent und doch voller Misstrauen gegen jede Form der Zuwendung. Die Mutter als wichtigste Bezugsperson bietet ihm keinen Schutz, sondern nur weitere Demütigungen, die ihm erst einmal bewusst werden mussten. Nur wenn er sich von ihr befreit, kann er eine wirklich erwachsene Beziehung mit Josie eingehen. Bis dahin hofft er auf das Wunder, »dass Gott seinen Verstand wiederfindet« und wieder selbst das Böse verhindert.



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