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Carin Bartosch Edström - Der Klang des TodesCarin Bartosch Edström
Der Klang des Todes

KEN. Schade, dass in diesem Titel »Tod« vorkommt. Das Buch hat Besseres verdient. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, ein Fan von Carin Bartosch Edström zu werden. Auf über 600 Seiten bietet sie einen abendfüllenden Krimi, der mit wenigen Szenenbildern auf jeder Bühne Platz hätte. Klasse!

 
 

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Okay. Ein Frauenroman mit viel »Pille danach«, schmachtender Liebe von (mindestens) vier Frauen und nur einem Kerl, der zwar nicht Klavier spielen können muss, aber genial Violine kann. Liebe unter Frauen vor und nach dem Outcome kommt ebenfalls vor, dazu etwas Adel und Stammhalterprobleme.

Niveauvoll, leidenschaftlich, unterhaltsam, tödlich. Aber welche welche war's?

Das alles hat die Schwedin Carin Bartosch Edström so geschickt gemacht, dass ihr Debütkrimi sich leicht als abendfüllender Film im Stil der Agatha Christie denken lässt. Einmal kommt dieser Name sogar vor, und darauf hatte ich die ganze Zeit über gewartet.

Der Stargeiger Raoul Liebeskind kommt auf Wunsch seiner Freundin Louise Armstrahl für Tonaufnahmen aus New York auf eine kleine Schäreninsel Schwedens. Das Quartett, in dem er Louise vertreten soll, besteht aus verschwisterten und aktuell in anderen Beziehungen lebenden ehemaligen Liebschaften Raouls. Mit Louises 20 Jahre jüngerer Stiefschwester Caroline af Melchior beginnt Raoul prompt eine leidenschaftliche Affäre.

Das ist fein inszeniert. Die Verschmähten werden Retterinnen, als der Beau mit einem allergischen Schock auf Erdnussöl im Essen reagiert und beinahe ums Leben kommt. Wenig später schwappt er dann tatsächlich leblos im Wasser an der Küste der Schäreninsel. Und die eilends eingeschiffte Kommissarin Ebba Schröder fragt sich: »Welche war's oder alle zusammen?«

Erst dachte ich, die Geschichte passt eigentlich auf 50 Seiten, so schnell hätte Bruce Willis das gelöst und die schwedische Insel eins, zwei, drei mit dem ganzen intriganten Pack versenkt. Dann aber war ich begeistert wegen der vielen glaubwürdigen Wendungen, die Carin Bartosch Edström in »Der Klang des Todes« verpackt.

Da gibt es den verschmähten adligen Peder, der die lesbische Louise überredet, ihre Lebensgefährtin Caroline mit seinem Samen zu einer künstlichen Befruchtung zu bewegen, damit der Stammbaum weitergeführt werden kann. Auf der anderen Seite freut sich auch Raoul über soviel Fruchtbarkeit, da auch er sich endlich einen Erben erhofft, den ihn weder seine Ex-Geliebte Anna noch seine Frau Joy bescheren konnten. Hinzu kommt Helena, die dem Geiger bereits einen außerehelichen Sohn geboren hat, von dem weder er noch Caroline weiß, die jetzt auf der Wunschliste des Stargeigers steht.  

Tja, wäre damit nicht auch ein Fass voller Verletzungen verbunden, die irgendwann irgendwem zu viel werden würden. Ebba Schröder hat alle Hände voll zu tun, um mögliche Mörder auszuschließen und die tatsächlichen Mörderinnen zu entlarven. Sie muss zudem dafür sorgen, dass ihre jüngere Kollegin Vendela sich bei dem Ganzen nicht in ihre Hauptverdächtige verguckt - und sie selbst nicht in ihren ehemaligen Schüler und kurzfristigen Vorgesetzten Pontus Strindberg.

Carin Bartosch Edström ist selbst Musikerin und war Dirigentin eines Symphonieorchesters. Die Autorin hat von der ersten bis zur letzten Note den totalen Überblick, auch in »Der Klang des Todes«. Nichts ist, was nicht auch genau dort hingehört, wo es ist. Ihr erster Kriminalroman ist eine großartige Komposition.



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