Michael Kiesen
Halbmond über Berlin
KEN. Angenommen, die demographische Entwicklung innerhalb des demokratischen Deutschland führt zu islamistischen Mehrheiten. Deckt dann das Grundgesetz auch die Sharia und das öffentliche Auspeitschen eines VfB-Spielers wegen nicht ehelicher sexueller Kontakte?
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Eine gemäßigte und eine radikale moslemische Partei stellen bei einer Bundestagswahl in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die Mehrheit der Regierung in Berlin. Daniel, Strafverteidiger in Stuttgart, steht plötzlich vor einer ganz anderen Qualität von Fällen als bisher. Er muss sich um verfolgte Homosexuelle kümmern, um Ehebrecher, um Kleinkriminelle und Jugendliche, die mit Alkohol in der Öffentlichkeit erwischt wurden und jeweils vor dem Anpfiff im Stadion des VfB gezüchtigt werden sollen.
Angenommen, in Deutschland gäbe es islamistische Mehrheiten ...
Weil er sie verteidigt, ist schon bald auch sein eigenes Leben bedroht. Jeder Vollbärtige könnte ein Attentäter sein, der den Islam auf seiner Seite glaubt. Nahezu täglich gehen Bomben in deutschen Straßenbahnen hoch.
Deutschland steht nach dem Regierungswechsel unter einem islamistischen Bann mit faschistoiden Zügen wie über 100 Jahre zuvor. Zu leicht könnte jemand wegen einer Bagatellsache die Peitsche spüren müssen. So wie Daniels Mandant, der prominente Profi des VfB Stuttgart, Nuri Sheref. Der steht – Moslem hin oder her – mit seinen 19 Jahren öffentlich dazu, Sex zu brauchen, um fußballerisch fit zu sein. Dass er deshalb heiraten soll, lehnt er ab. Lieber nimmt er die öffentliche Strafe in Kauf und riskiert gleichzeitig seine eigene als auch die Sicherheit seiner Freundin.
Inzwischen liebäugelt Berlin damit, das islamische Recht auszuweiten, Dieben die Hände abzuhacken und die Todesstrafe einzuführen. Das alles sind düstere Aussichten in einem Land, das sich mit den geltendem demokratischen Prinzipien aus christlich demokratischen Traditionen hinauskatapultiert. »Schachmatt« gesetzt sozusagen durch eine Geburtenentwicklung mit Mehrheiten, die sich jetzt erst recht auf die Verfassung berufen.
Mit »Halbmond über Berlin« skizziert Michael Kiesen den Alltag eines Anwalts, der zwischen modernem Menschenrecht und dem Islam des 7. Jahrhunderts Kompromisse finden muss. Ein ebenso lesenswertes wie zwiespältiges Szenario, als der deutsche Kanzler und Konvertit zum Islam plötzlich Mohammed Meier heißt.