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Volker Kitz - Die 365-Tage-FreiheitVolker Kitz
Die 365-Tage-Freiheit

KEN. »Ihr Leben ist zu wertvoll, um es mit Arbeit zu verbringen«, sagt Volker Kitz. Dr. Volker Kitz. Er schreibt dazu ein dickes Buch. Die einzige Empfehlung, die nicht darin vorkommt, ist: »Tun Sie, was Sie tun, nicht, weil es Arbeit ist, sondern weil Sie es wollen!« Denn dann haben Sie auch mit Volljob 365 Tage frei.

 
 

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Geht natürlich nicht immer. Gut Reden hat, wessen »Protest« ausreichend originell ist, dass er einem sogar finanziert wird. Volker Kitz und sein Partner in vergleichbaren Projekten, Manuel Tusch, zum Beispiel. Dr. Manuel Tusch. Die beiden können bereits auf ein Bühnenprogramm und »Das Frustjobkillerbuch« verweisen. Beides transportiert Ideen, die so aufmüpfig sind, das sie auch eine gute Starthilfe für »Die 365 Tage-Freiheit« gewesen sein werden.

Ihr Leben ist zu wertvoll, um es mit Arbeit zu verbringen

Auch Volker Kitz arbeitet, aber weil und wann er will, und er plädiert für Entscheidungsfreiheit: »Die Politik hilft denen, die unfreiwillig arbeitslos sind. Wer aber denkt an all die Menschen, die unfreiwillig arbeiten?« Seinen Job aufgeben, heißt dabei nicht, sich auf die faule Haut zu legen. In diesem Sinn regen die 25 Ausstiegskriterien von Volker Kitz zum Nachdenken an. Auch ohne Arbeit durchzukommen, kann viel Arbeit bedeuten.

Warum also nicht sein Haus verkaufen und für immer dort leben, wo man es billiger kann? Warum sich also nicht um einen Mäzen bemühen, der sein vieles Geld in diesem Leben nicht ausgeben kann und der einfach will, dass es Ihnen gut geht? Sie können ihn auch bis ans Ende seines Lebens pflegen und dann beerben. Warum nicht die Miete der viel zu großen Wohnung mit jemandem teilen, der außerdem auf die Katzen aufpasst? Und warum nicht einfach jemand Reichen heiraten?

Moral muss man sich leisten können und wollen. Volker Kitz löst das Problem mit dem Verweis darauf, dass selbst die Pflege eines Schwerkranken ein Geschäft auf Gegenseitigkeit sein kann und nichts mit Erbschleicherei zu tun haben muss. Und wenn ein wirtschaftliches und rechtliches System es zulässt, dass sich jemand mit leicht zugänglichen Arztberichten durch das Leben schnorrt, ist auch das eine individuelle und höchst freie Entscheidung, die das System eben als Möglichkeit anbietet. Selbst schuld!

Ein Freund von mir ist Freiberufler, verheiratet, zwei Kinder. An einem seltenen, arbeitsfreien Morgen wollte er Frühstückseier im zwei Kilometer entfernten Laden kaufen. Auf dem Weg dorthin nahm er sich vor, einmal die »365 Tage-Freien« zu zählen, denen er begegnen würde. Bis zur Haustür seines Mietshauses waren es zunächst seine beiden fast volljährigen Kinder, die die Nacht durchgefeiert hatten und bis Mittags »chillen« würden. Er überholte zwei richtige Rentner, drei Frührentner, acht Langzeitarbeitslose und ließ sich in der Straßenbahn von drei Musikern mit »Hast-du-mal-Pappschild« berieseln. Auf der Haupteinkaufsstraße begegnete ihm alle 100 Meter ein Stadtstreicher, gegebenenfalls mit mindestens einem Hund. Er kam auf etwa 25 Menschen, die irgendwie bereits versorgt waren, bevor sein Tagewerk normalerweise überhaupt erst beginnen würde. Er musste am Rathaus und am Landtag vorbei und hatte die Volksvertreter noch gar nicht mitgezählt, die waren gerade in der Sommerpause. Bei soviel Freiheit, die er selbst - trotz Freiberuflichkeit - nie haben würde, sei ihm der Appetit auf sein Frühstücksei vergangen.

Volker Kitz macht es sich meiner Meinung nach zu leicht, dass er dem Leser überlässt, seinen Empfehlungen zuzustimmen oder sie abzulehnen. Die Tipps sind nämlich ernst gemeint, und mein Freund fürchtet, dass sie wirklich funktionieren werden. Wenn er demnächst wieder Frühstückseier kaufen geht, werden es vermutlich fünf Menschen mehr sein, die er danach mitversorgt. Wenn sie ihn mit einem grünen Buch in der Hand freundlich anlächeln,  weiß er auch warum. Wahrscheinlich steht »Die 365 Tage-Freiheit« darauf.



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