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John Cleese - Wo war ich noch mal? John Cleese
Wo war ich noch mal?

KEN. Mit den »Monty Pythons« schrieb er Fernsehgeschichte, mit »Fawlty Towers« war John Cleese ebenfalls nahe daran. Ich erinnere mich gerne an »Das Leben des Brian« und »Ein Fisch namens Wanda«. Um sein Woher und das Warum geht es John Cleese (* 1939) in diesem, vermutlich ersten Teil seiner Autobiografie »Wo war ich noch mal?«

 
 

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John Cleese hat Glück gehabt, dass er rechtzeitig aus seiner Familie ausgezogen ist. Seine Mutter war eine ordentliche Neurotikerin; sein Vater schaute bestenfalls schüchtern unter ihrem Pantoffel hervor. John Cleese jobbte früh als Aushilfslehrer und studierte Jura bis zur Promotion. Er bedauert heute lediglich seine Spezialisierung auf römisches Recht und Verfassungsrecht. Mit Familien- und Vertragsrecht hätte er vermutlich die Fußangeln wahrgenommen, über die er jüngst gestolpert ist, sagt er: Die Scheidung von seiner dritten Frau kostete ihn 20 Millionen Dollar (17,8 Millionen Euro).

Der Lebensweg eines eher schüchternen »Schlacks«

John Cleese ist der Grandseigneur des britischen Humors, mit dem er weltweit punktete, seit er seine ersten Versuche auf der Bühne des Studententheaters »Cambridge Footlights Revue«, hinter sich gelassen hat. Danach ist er stets die Humortreppe hinaufgefallen, auf der Bühne, beim BBC-Hörfunk, in Fernsehproduktionen wie »Monty Python‘s Flying Circus« (1969) bis hin zum Kino.

All das gibt ihm auch die Freiheit, in seiner Biografie seitenweise über seine eigenen, ganz persönlichen Herausforderungen zu sprechen. Auf Seite 364 (von 479) schreibt er:

»Ich weiß, dieses Buch soll eine Autobiografie sein, aber die Wahrheit ist doch, dass sich die meisten von Ihnen einen feuchten Kehricht um die die Person John Cleese scheren oder irgendwas für mich und die vielschichtigen Seelennöte empfinden, die mich zu meinem besonderen Ich machen. Nein, Sie überfliegen meine herzergreifende Lebensgeschichte doch nur in der Hoffnung auf ein paar gute Lacher, hab ich recht?« – Er hat damit nicht ganz recht, aber so ziemlich.

»Am 14. August 1940 bombardierten deutsche Flugzeuge meinen Heimatort Weston-super-Mare. Die meisten Einwohner waren überzeugt, es müsse sich dabei um einen Irrtum handeln. Schließlich waren die Deutschen ein für ihre Effizienz berühmtes Volk, warum also sollten sie absolut einwandfreie Bomben auf Weston werfen, wo es nichts gab, was annähernd so wertvoll war wie die Bombe?«

Gerne hätte ich mehr solcher anekdotischen Wendungen von ihm gelesen, als es dieser Teil seiner Autobiografie hergibt. Schließlich gibt es für John Cleese auch ein Leben nach »Monty Python«.

John Cleese war nicht immer der witzige Bühnenmensch, sondern zumindest am Anfang seiner Karriere extrem schüchtern – vor Publikum ebenso wie in der Begegnung mit Frauen. Der Spätentwickler lernte jedoch, den Applaus zu genießen. Sein Lampenfieber habe er inzwischen im Griff. Einigermaßen jedenfalls. Wenn ihm das jedoch gelingt, ist er bis heute noch immer verwundert darüber. »Vielleicht sollte ich von nun an beim Schreiben bleiben«, sagt John Cleese am Ende von »Wo war ich noch mal?«

Ich frage mich, ob er dafür erst einen neuen, schreibenden John Cleese entwerfen müsste, der seinen Comedy- und Filmcharakteren dann auch über eine derart lange Textstrecke das Wasser reichen kann.


 


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