Alex Kava
Todesflehen
KEN. Wenn Alex Kava, die Autorin von »Todesflehen«, Ryder Creed ins Gelände schickt, lernen wir eine Menge über Hunde. Die Geschichte darüber hinaus ist gleichermaßen spannend: Die Hündin Grace findet unter Tonnen Fisch in einem verborgenen Laderaum des Kutters »Blue Mist« entführte Kinder, die unter anderem als Drogenkuriere eingesetzt werden sollen.
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Dass die Presse groß darüber berichtet, ist Ryder Creed gar nicht recht. Für ihn sind die Hunde die einzige verlässliche Konstante in seinem Leben, die Hunde und Hannah. Die Sozialarbeiterin ist für ihn mehr Kameradin statt Partnerin und kümmert sich zum Beispiel um amerikanische Veteranen nach Einsätzen in Afghanistan.
Das nächste Opfer ist der Jäger selbst
Ryder Creed vertraut vor allem seinen Hunden und bildet sie aus, Vermisste, Drogen und Sprengstoff zu erschnüffeln. Am meisten erschüttert ihn bei seinen offiziellen Einsätzen für die Polizei und die Drogenbehörde DEA der Missbrauch von Kindern. So handelt er hellwach und an den offiziellen Wegen vorbei, als er bei einem Einsatz auf dem Hartfield-Jackson Atlanta International Airport von einem Mädchen um Hilfe gebeten wird, bei dem seine Hündin anschlägt.
Eine junge Drogenkurierin mit einem Bauch voller Kokainbomben ihren kolumbianischen Schmugglern zu entführen, ist lebensgefährlich. Zudem haben die Geprellten einen anderen Zugang zum Tod und keine Skrupel, jemanden zu foltern, zu töten und das Jenseitige an den Altaren der Santa Muerte zu feiern.
Maggie O’Dell, eine eher scheue FBI-Ermittlerin, mit der Ryder Creed bereits einmal zusammengearbeitet hat, vermutet jedenfalls schon bald einen Zusammenhang zwischen den Drogenkurieren, mehreren Ermordeten und dem »Iceman«, der in ihrem Zuständigskeitsbereich gefoltert und gemordet hat.
Die Geschichte hat somit eine Menge brisanter Zutaten: Menschenhandel, Drogen, Macht, Gewalt. All dem begegnen Ryder Creed und Hannah in »Todesflehen«, in dem sie sich um die Gequälten dieser Erde kümmern. Das können ehemalige Soldaten sein, denen sie wieder einen Sinn im Leben vermitteln, oder eben Hunde.
Alex Kava findet in ihrem Thriller einen Weg, auf dem Mensch und Tier partnerschaftlich miteinander umgehen und ihre ganz individuellen Verletzungen überwinden, sie vielleicht sogar in Stärken verwandeln können. Dabei werden in »Todesflehen« die Hunde nicht zu den besseren Menschen. Aber der eine oder andere Mensch wird durch den Umgang mit den Hunden besser.
Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, wenn es um Hunde geht. In der Danksagung erwähnt sie ihre eigene »Meute« daheim und einen ganzen Stab von Tiermedizinern, die ihr immer wieder helfen. Ihren Thriller widmet sie ihrem sechzehn Jahre alten »Kumpel« Scout, einem West Highland White Terrier, der während ihrer Arbeit an »Todesflehen« starb.