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Bodo Janssen – Die stille RevolutionBodo Janssen
Die stille Revolution

KEN. Bis zum Abitur führt Bodo Janssen ein Leben »an der Oberfläche«, wie er selbst sagt. Er verlässt sich auf sein Aussehen, das sogar zum Model reicht, auf seine Sportlichkeit und darauf, dass er sich noch eine Weile ernsthaften Pflichten als Erwachsener entziehen kann. Irgendwann ist das Leben dann jedoch schneller.

 
 

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Bodo Janssen zieht 1994 von Emden nach Hamburg, weil seine Freundin dort wohnt. Ansonsten ist er »ohne richtigen Plan«. Mit einem goldenen Käfig im Hintergrund, bei dem gerade die Tür offen steht, ist das leicht möglich. Bestenfalls hofft der Unternehmersohn an der Alster auf mehr »Sex, Drugs and Rock ‘n‘ Roll« als in seiner betulichen Heimatstadt. Er ist gerade 24 Jahre alt, jobbt in Bars, finden dort richtige Freunde – und wird von den falschen darunter schließlich entführt.

Führung ist Dienstleistung und kein Privileg

Das liest sich dramatisch und war in der Nachbearbeitung jahrelang medientauglich. Doch diese Tage der Ungewissheit hätten böse enden können. Nach der Befreiung folgen Traumatherapien – und endlich der ernsthaftere Einsatz als Unternehmer zu Sport und Wellness.

2007 stirbt der Vater Werner Hermann Janssen. Sein Sohn berichtet in »Die stille Revolution« von einem Flugzeugabsturz. Ich dachte an explodierende Airbusse und Nine-Eleven. Tödlich kann jedoch auch eine Kohlenmonoxidvergiftung sein, wenn eine Cessna 182 Treibstoffdämpfe in die Pilotenkanzel verweht.

Werner Hermann Janssen war nach einem geschäftlichen Treffen auf dem Rückflug von Usedom nach Hause. Er starb möglicherweise schon vor dem technischen Defekt – oder deswegen – an einem Herzinfarkt. Das nun führerlose Privatflugzeug flog zu dem Zeitpunkt bereits auf Autopilot, drehte über Emden zur niederländischen Grenze, flankiert von Starfightern. Als der Sprit alle war, landete die Cessna zum Glück im Unglück sanft im Wattenmeer. –

Plötzlich ist Bodo Janssen Chef. Er führt das Familienunternehmen, wie er meint, es führen zu müssen. Wofür gibt es schließlich Unternehmensberater und anerkannte Standards? Das Unternehmen stagniert jedoch, und Bodo Janssen muss sich sagen lassen, dass seine Mitarbeiter eher in Furcht statt mit Freude arbeiten. Er, der sich lange genug leisten konnte, das Leben leicht zu nehmen, ist mit seinem eigenen Führungsmodell überfordert.

Dass es auch anders gehen kann, ahnt Bodo Janssen nach beruflichen und privaten Coachings. Er zieht sich phasenweise in ein Kloster zurück, lernt vom Benediktinerpater Anselm Grün und dem Psychologen Friedrich Assländer, beginnt sich für positive Psychologie und für die Gehirnforschung von Gerald Hüther zu interessieren.

Diese Impulse inspirieren Bodo Janssen schließlich, als Arbeitgeber werteorientiert zu führen. Er entwickelt dazu den »Upstalsboom« und respektiert, dass Know-how für den Erfolg eines modernen Unternehmen längst nicht alles sein kann. Wie er selbst, wollen auch seine Mitarbeiter wissen, warum (!) sie etwas tun. Statt lediglich die Stunden für die Miete bis zum Jahresurlaub abzusitzen, wollen sie sich verbunden und dazugehörig fühlen. –

Der »Upstalsboom« hat Bodo Janssen rechtzeitig den Weg gezeigt, von der Oberflächlichkeit seiner früheren Jahre in die Tiefe vorzudringen und für seine Mitarbeiter etwas Neues zu entwickeln. Und wenn sie schon erfolgreich sind, soll dieser Erfolg in die Gesellschaft hineinwirken. »Upstalsboom« initialisiert soziale Projekte und streut so seine Früchte. Der (Firmen-) Name ist Programm. Er steht für die »stille Revolution« und das Modell des Wertebaums. Der Erfolg des Hotelunternehmens durch nachhaltiges »Führen mit Sinn und Menschlichkeit« wurde seitdem mehrfach ausgezeichnet.

»Die stille Revolution« ist ein autobiografischer Zugang zu einem werteorientierten Weg Unternehmen zu führen. Alles kommt also von irgendetwas. Bei Bodo Janssen korrigierten zwei heftige biografische Einschläge seinen Kurs vom planlosen, privilegierten Twen hin zum ernstzunehmenden Unternehmer: Führung ist für ihn eine Dienstleistung.

Wertemodelle wie der »Upstalsboom« helfen, im Leben einen Sinn zu finden und diesen Sinn zu benennen. Die Anerkennung als mitarbeiterfreundlichstes Unternehmen spricht dafür, dass es Bodo Janssen gelungen ist, diesem Sinn anschließend auch wieder mehr Leben zu geben.



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