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Robert Harris – DictatorRobert Harris
Dictator

KEN. Schade, dass es Robert Harris »Triumphirat« zu meinen Lateinzeiten noch nicht gegeben hat. Auch wenn mein Lehrer, Dr. Justus, sich viel Mühe gab, hätte der Cicero-Dreiteiler - »Titan«, »Imperium« und jetzt »Dictator« - des britischen Autors so manche Unterrichtsstunde wunderbar aufgepeppt.

 
 

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Sehr lang ist es her, dass wir uns als Studenten durch den »Gallischen Krieg« kämpften und hinterher so fertig waren, als hätten wir selbst dort mitgewütet. Das ging unblutig zu, anders als in der Schlacht bei Bibracte 58 vor Christus. Bestenfalls riskierten wir mit unseren Spickzetteln bei den Klausuren den Kopf.

»Hoffnung besteht, solange der Sieche noch atmet.«

Unser Lateinlehrer liebte seinen Stoff. Trotzdem hatte sein Unterricht nur homöopathische Spuren mit dem zu tun, was Robert Harris innerhalb von zwölf Jahren aus dem Römischen Reich zu Lebzeiten des Marcus Tullius Cicero gemacht hat.

Am Anfang des dritten und letzten Teils ist Cicero bereits 48 Jahre alt. Den entmachteten Politiker und Philosophen lässt auch während seiner Verbannung ans östliche Mittelmeer die Politik nicht kalt. Er leidet zudem unter der Trennung von seiner Familie, seiner Enteignung, aber vor allem darunter, keinen Einfluss mehr nehmen zu können. Erst als er zusagt, im Senat nicht mehr gegen Gaius Julius Caesar zu sprechen und sich ausschließlich der Philosophie zu widmen, kehrt er nach Rom zurück.

Tiro, sein Sklave und Sekretär, dokumentiert die Grübeleien, die Niederlagen und Triumphe Ciceros. Er fasst die Briefe zusammen, in denen sich sein Herr mit den Verwaltern und Kriegsherren Roms austauscht. Caesar wird seine Feldzüge in Gallien und auf der Iberischen Halbinsel abschließen und in Rom zurückerwartet.

Der Diktator und Cicero respektieren einander eher zwangsweise; sie begegneten einander tatsächlich vor allem in den Korrespondenzen. Als Caesar später ermordet wird, wundert sich Cicero, wie unscheinbar die sterblichen Überreste des Mannes wirkten, der über Jahrzehnte einen ganzen Kontinent in Angst und Schrecken versetzt hatte und verantwortlich für den Tod Hunderttausender war. Auch wenn Cicero die Schriften Caesars über dessen Feldzüge zu bewundern schien, war das Ende des Diktators für ihn ein Anlass zu feiern.

Doch er merkt auch, dass er mit inzwischen über 60 Jahren niemandem mehr wirklich trauen kann. Er ist erschöpft, und die Mörder Caesars spinnen weiter Intrigen. Sie fürchten Ciceros scharfe Zunge und dass er sowohl im Senat als auch an den Gerichtshöfen ein unliebsamer Streiter bleiben könnte. Ein weiterer Mord ist ihnen dabei das kleinste Übel. –

Ich weiß nicht, was mich an »Dictator« am meisten beeindruckt hat: die Gewalt der Sprache, die Robert Harris für »seinen« Cicero herausarbeitete, oder die Ausdauer, mit der er recherchiert haben muss und es wieder einmal schafft hat, seine Leser bis zum Schluss unter Spannung zu halten.

In »Dictator« wird das Rom der letzten Jahre Ciceros lebendig, um dann auch gleich endgültig unterzugehen. Wir erkennen die Skrupellosigkeit vieler Mächtiger von heute und derer wieder, die sich als nächste Generation bereits hinter deren Rücken in Stellung bringen, sobald ein Fotograf auch nur die Kamera hebt. Es hat sich nichts daran geändert, dass Geld die Welt regiert. Wenn der Wert steigt, sinken die Bedenken derjenigen, die es haben wollen.


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