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Simon Kernick – Das ErwachenSimon Kernick
Das Erwachen

KEN. Irgendwer hat bei Simon Kernick »Das Erwachen« verpennt. Jedenfalls heißt Nick Barron entgegen dem Klappentext, also mehr innen drin, zunächst maximal Matt Barren. Ist er darüber hinaus rechtmäßig Cop oder übler Killer ohne Lizenz zum Töten? Das fragt sich der mühsam Erwachende nach Autounfall und Koma. Schlimmer noch als Mord: Hat er tatsächlich einmal wegen Vergewaltigung gesessen?

 
 

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Nennen wir ihn Matthew »Matt« Barren. Zumindest bis er auf den fast 500 Seiten zwischen den Deckeln Neues über sich lernt. Der verwirrte Patient wird von seiner »Schwester« bis zu deren gewaltsamem Ableben wenig später in einem einsamen Landhaus versorgt. Ein Psychologe versucht – ebenfalls bis dass der Tod ihn scheidet – Matt Barrons Gedächtnis mit Hypnose wiederherzustellen. Aber Matts Gehirn heilt schneller, als der »Psycho« erwartet und gibt Szenen aus Matts Leben und rund um mehrere geheimnisvolle Frauenleichen frei.

Cop oder Killer - das ist seine Frage?

Der Psychologe machte seine Arbeit eigentlich gut. Wobei er damit ein Motiv für den Helden der Geschichte liefert, die arg an »Jason Bourne« erinnert und dort schon raffinierter in Szene gesetzt wurde. Matt Barren weiß also etwas über ermordete Frauen. Aber er weiß selbst nicht, was genau er weiß, und genau das wollen die Bösen in diesem Simon Kernick-Band wissen.

Das Motiv des gedächtnislosen und einst Gesetze schützenden Patrioten ist spätestens seit »Jason Bourne« alt behütet. Matt Barrens Trauma nach einem Autounfall ist dazu maximal eine respektable »Light«-Variante. Simon Kernick findet dementsprechend einen vergleichsweise leichten Weg, damit wir als seine Leser die Biografie seines Helden zusammenspekulieren können.

Die Grundidee ist also woanders schon spannender dargestellt. Sie bietet dem Autoren hier die Gelegenheit jederzeit Elemente aus der Vergangenheit Matt Barrens einzuflechten, wann immer die Geschichte einzuschlafen droht. Das geschieht mit einer Leichtigkeit, die dann allerdings selbst wieder ins Seichte abzudriften droht, würde Simon Kernick »Das Erwachen« nicht immer wieder mit brutalen Actionszenen stabilisieren.

Es lohnt sich trotzdem, diese Hypothesen selbst zu überprüfen. Schließlich macht uns besonders schlau, was wir selbst »gecheckt« haben.

Matt Barren jedenfalls wird nicht nur über einen Haufen Leichen gehen, was wir ihm gern erspart hätten. Er wird sich auch mit brutalen Killern (Crime) auseinandersetzen, die schön, verführerisch weiblich (Sex) sind und doch keinen Moment zögern, ihm ins Knie zu schießen (weniger sexy Crime), wenn sie damit ihren eigenen Interessen näher kommen.

Abgesehen davon, dass Matt Barren redaktionell mit Nick Barron verwechselt wurde, wofür er vermutlich nichts kann, gibt sich Simon Kernick ordentlich Mühe, das Niveau seiner früheren Thriller aufrechtzuerhalten. Leider kommt er in dem Zusammenhang eher aktuell verfilmten Standards made in Hollywood ziemlich nahe. Das hinterlässt bei mir insgesamt ein gewisses »Geschmäckle«: Wenn schon, dann will ich raffiniert verführt werden. »Das Erwachen« hat etwas von einer spannenden Geschichte. Ich traue Simon Kernick nach seinen prämierten Vorgänger-Thrillern insgesamt jedoch mehr Fantasie zu.



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