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Cordula Nussbaum - Geht ja doch! Cordula Nussbaum
Geht ja doch!

KEN. Vier Monate mit der gesamten Familie nach Hawaii! – Für Cordula Nussbaum ist das die Nagelprobe, ob mit Mann (angestellt als Bauingenieur), und schulpflichtigen Kindern (Sohn und Tochter) noch etwas jenseits der üblichen Routinen möglich ist. – »Geht ja doch!« sagt sie danach.

 
 

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Hawaii liegt irgendwo am Ende der Welt jenseits der Zonen voller Schrecken und religiösem Wahn. Trotzdem können sich Ehepaare mit Kindern eine Auszeit vom sicheren Angestelltenverhältnis und ohne ihr gewohntes Zuhause kaum vorstellen. Männer übrigens noch weniger als Frauen, die mindestens wegen der Mutterschaft vom Beruf pausiert haben und wissen, dass genau das möglich ist.

Wie Sie mit 5 Fragen Ihr Leben verändern

Cordula Nussbaum beschäftigt sich seit ihrem 18. Lebensjahr mit Themen des Selbstmanagements. Damit steht sie in der biografischen Tradition von Motivationstrainern wie dem Amerikaner Anthony Robbins, der mit dem gleichen Ansatz Jahrzehnte vor Cordula Nussbaum eine unglaubliche Karriere begann. Er fasst in seinen Seminaren meisterhaft Elemente des Neurolinguistischen Programmierens zusammen, die er auf seine Weise für die Praxis weiterentwickelte. Robbins wichtigste Nachricht ist, dass sich das Ungewöhnliche modellieren und beispielsweise Erfolg weitestgehend wiederholen lässt, wenn wir nur das vorgegebene Rezept nachmachen – wie beim Kuchenbacken.

Anthony Robbins schiebt seine eigenen Grenzen und die seiner Seminarteilnehmer und Zuhörer immer wieder ein bisschen weiter weg. Er gibt ab und zu Seminare auf Hawaii und auf Fidji und plädiert noch immerhin dafür, dass wir von Modellen lernen können. Ein Modell für »Geht ja doch!« wäre Cordula Nussbaum.

Die Autorin ist eine laut Focus-TV eine gefragte Organisationsexpertin und will »mit verstaubten Ansichten von Selbstmanagement« aufräumen. So ganz lässt sich das Rad jedoch auch von ihr nicht neu erfinden. So wiederholt Cordula Nussbaum am Anfang ihres Buchs die üblichen Positionen. Meine Zusammenfassung: Wer sich im Hafen geborgen fühlt, den Wind vor der Küste fürchtet und ohnehin kein Ziel hat, dem werden bestenfalls seine Träume von der weiten Welt bleiben.

Die Komfortzone mag zwar ganz nett sein, aber ob wir uns darin geborgen oder gefangen fühlen, steht auf einem anderen Blatt. Weitere Erklärungen für die Erstarrung sind das geduldige Leiden am »Unveränderlichen«, Selbstvorwürfe oder Vorwürfe gegen andere, die verhindern, dass wir uns weiterentwickeln.

Vier Monate Hawaii sind für Cordula Nussbaum ein Beispiel für den Sprung über den eigenen Schatten, den jeder irgendwo hat. Ich finde es sympathisch, das Bestehende und Erreichte wertzuschätzen, denn erst von dort aus sind stabile Veränderungen und Wachstum möglich. Andererseits gehört es – durchaus begründet – zum neuen Standard von Vortragsrednern, dass sie ihren Zuhörern und Lesern den Spiegel vorhalten: »Sie sterben mit 37, bevor sie mit 87 begraben werden. Sie haben aufgehört, die Chancen zu nutzen, die das Leben bietet. Sie haben aufgehört, die Nase neugierig in den Wind zu halten.«

Damit Träume wahr werden, empfiehlt Cordula Nussbaum, bessere Fragen zu stellen. Das ist im Prinzip ein alter Hut. Aber er wird dadurch nicht schlechter, dass »Geht ja doch!« uns an diese Empfehlung erinnert. Fünf Fragen sollen uns ganz besonders darin unterstützen, das scheinbar Unmögliche zu wagen.

Zunächst erklärt uns Cordula Nussbaum also, warum wir nicht tun, was wir eigentlich wollen. Sie appelliert anschließend an unsere Neugier: Warum wir es uns selbst wert sein sollten, das Neue zu wagen. Wenn diese beiden »Warum«-Fragen beantwortet sind, geht es um das »Was«. Was genau also möchten wir erreichen? Sind unsere Ziele realistisch? Und wie können wir sie im Rahmen unserer Möglichkeiten erreichen?

Das vierte Kapitel kümmert sich darum, »wie« wir ins Tun kommen, statt uns lediglich beim Wollen aufzuhalten. Und dann geht es endlich los: Koffer packen und ab nach Hawaii!

Cordula Nussbaum ermutigt uns mit ihrem eigenen Beispiel, das Neue und Andere zu wagen und damit der eigenen Beharrlichkeit oder Rigidität Paroli zu bieten. Ich finde es sehr gut, dass sie bis zum Schluss durchhält und dann auch durch das Tun Fakten schafft, um vermutlich nicht zum ersten Mal voller Überzeugung sagen zu können: »Geht ja doch!«

Trainer, Coachs und Therapeuten erfahren häufig, dass eine Maßnahmen mit einem unterhaltsamen Seminar voller einsichtiger Teilnehmer beginnt – und genau dort auch endet. Die Auftraggeber klagen darüber, sie hätten sich nett unterhalten gefühlt, trotzdem wäre alles beim alten geblieben. Wir sind also bereit für die Fragen nach unseren Bedürfnissen, Wünschen und Visionen, definieren nach Klassikern wie dem SMART-Modell unsere Ziele und überlegen uns Meilensteine. Und doch gelingt es uns nicht, den Karren auf die Straße zu stellen und anzuschieben.

Oft mag das daran liegen, dass unser Ziel eben doch nicht so »ökologisch« ist, wie wir dachten. Statt es nachzubessern, verzichten wir dann lieber ganz darauf. Das Bestehende macht uns zwar nicht glücklich, aber »wir kommen schon irgendwie zurecht. Hat ja bisher auch geklappt«. Leider entstehen so keine bleibenden Tatsachen.

Erst wenn wir endlich loslegen und jeden Tag ein bisschen für unsere Träume und Visionen tun, kommen sie in die Welt. Da hat Cordula Nussbaum Recht. Und dann dürfen wir auch wie Cordula Nussbaum nach der Umsetzung immer öfter sagen: »Geht ja doch!«



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