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Buchempfehlungen der Redaktion Globalscout


Dan Zevin – HeimarbeitDan Zevin
Heimarbeit

KEN. Dan Zevin ist Hausmann in New York. Wenn er sich nicht um seine beiden kleinen Kinder und den Haushund Chloe kümmert, schafft er gerade noch die Kolumne für seinen Blog und ab und zu einen Vortrag. Das geschieht mit viel Humor und spitzer Feder und endet sogar unter einem Ehrendoktorhut.

 
 

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Zevins Frau Megan würde die Hauptverdienerin sein und er zuhause bleiben. Das entscheiden die beiden, als sie mit ihrer Suche nach einem passenden Ersatz für ihre aktuelle Kinderfrau scheitern. Dan Zevin entdeckt eine ganz neue Welt. Schon bald kennt er sich super mit Sonderangeboten für Windeln, Cornflakes und Süßigkeiten aus. Während er noch mit der Tochter im Tragerucksack den Hund gassi führt, ihm beim Bücken das Handy aus der Tasche rutscht und in einem Haufen Hundescheiße versackt wie ein Stein im Treibsand, relativiert sich sogar seine Einstellung zum amerikanischen Rechtssystem. Auch Hausmänner machen sich Gedanken über die Welt ...

Klarheit beim konsequenten Rollentausch

»Heimarbeit« ist die Konsequenz des Rollentauschs: Papa bleibt zu Hause und Mama bringt die Kohle heran. Das Buch besteht aus Kurzgeschichten, witzig und für mich in fast jeder Hinsicht nachvollziehbar, auch wenn wir statt nach Disney mit unseren Kleinen in den Europa-Park fuhren.

Besonders gut gefallen hat mir Zevins stummes Gespräch mit einem Hipster-Dad, der mit riesigen Kopfhörern und entsprechender Brille auf dem Spielplatz seinen Knirps beaufsichtigen soll. Der Junge schreit wie am Spieß und Hipster-Dad bleibt in seiner Welt – das Kind irgendwie weggeklickt. Warum ich das gleichermaßen wie Dan Zevin unmöglich fand? Weil ich es selbst erlebt habe!

Dan Zevin nimmt sich die Männer ordentlich zur Brust, da die berufstätigen Frauen in seiner Umgebung ihre Rolle als »naturgemäß bessere Kinderhüterinnen« heftig verteidigen und um so genauer hinschauen, wenn der Papa als solcher den Unterschied zwischen den Snackbars aus dem Discount oder denen aus dem Bioladen ignoriert.

Dan Zevins Erfahrungen mit Kindern und Hund daheim und der Ehefrau im Büro lassen sich erfrischend auf das deutsche Hausmännerleben übertragen. Hier wie dort gehört dazu, dass sich der Rollentausch leider noch immer schwer vermitteln lässt. Irgendetwas ist da schief gegangen, sagt Dan Zevin, wenn der Vater nach mehrmonatiger Arbeitslosigkeit noch immer fragt, wann denn endlich das Essen fertig gekocht auf dem Tisch steht.

Wer das mit dem durchaus kritischen Auge des Karikaturisten betrachten kann, hat Dan Zevin auf seiner Seite. Das Buch macht Spaß und ist ein Aufheller für jeden Hausmann, der von eigenen Hobbies träumt, gerne wieder Abende nur mit Erwachsenen verbringen und über etwas anderes als die Kinder reden möchte. Dabei geht »Heimarbeit« genau um das.

Nur Mut, Männer! Hausmann ist ein ernst zu nehmender Beruf, bei dem es auch viel zu lachen gibt. So nah dran am Werden der Kleinen kommt ihr ihnen als Wochenendväter nie. Und es lohnt sich. - Als Dan Zevin seine Mutter besucht und ein Foto von sich als Kind am Kühlschrank hängen sieht, fragt er: »Ma, wann ist diese Aufnahme gemacht worden?« Sie antwortet: »Gestern! Mein Gott, bist du schnell groß geworden!«

Vielleicht gibt es statt des Rollentauschs ja eine noch bessere Lösung. Wie wäre es mit Rollenteilung? Sonst klagen irgendwann die Mütter, dass sie ihre Kinder nur schlafend sehen: Morgens vor dem Weg zur Arbeit, und abends, wenn sie davon zurückkehren.



Peter Kensok, M.A. - KommunikationstrainingDer Werte-ManagerOnline Coaching Stuttgartwingwave-Ausbildungen in tuebingenwingwave-Coaching mit Peter KensokBurnouthilfe tuebingenCoaching: NLP, Hypnose, TextKurzurlaub am Schreibtisch.